Heute fängt die 38. Schwangerschaftswoche an, nun sind es nur noch wenige Tage bis wir die kleine Paula in unserer Welt begrüssen dürfen. Der Klinikkoffer ist gepackt, der Vorratsschrank ist voll, das Babybettchen und der Kindersitz fürs Auto stehen bereit.
Meine Gefühle vor der Geburt sind hauptsächlich Vorfreude und Ungeduld – wie sieht sie wohl aus? Wann dürfen wir sie endlich in unsere Arme schließen? Außerdem genieße ich die letzten Tage zu Hause, die Ruhe, Zeit für mich, Netflix & HBO ohne Ende. Grade habe ich noch schnell eine Möhrentorte für Silvester in den Ofen geschoben.
Wie geht es mir körperlich?
Meine Schwangerschaftsbeschwerden sind auch viel besser seitdem ich zu Hause bin: Rückenschmerzen so gut wie weg, ich schlafe bis auf 2-3 Toilettengänge (im Zombiemodus) durch, Sodbrennen ist besser weil sie schon etwas tiefer ins Becken gerutscht ist. Schmerzen im Moment kaum außer gelegentlichen Übungswehen.
Meine Ängste vor der Geburt
Etwas mulmig ist mir natürlich vor der Geburt, aber ich konzentriere mich auf positive Gedanken und darauf, dass ich den Verlauf nicht unter Kontrolle habe. Unser Krankenhaus hat eine sehr niedrige Kaiserschnittrate und genug Personal, aber das werde ich dann noch einmal nach der Geburt festhalten. Es ist schon merkwürdig, dass unser Leben sich in wenigen Tage komplett verändern wird. Unsere Prioritäten werden sich verschieben und wir werden sicher viele neue Gefühle durchmachen.
Angst habe ich am meisten vor dem Dammschnitt, hoffentlich bleibt es mir erspart, und vor einer künstlichen Einleitung. Am Besten gar nicht dran denken, ich habe mir vorgenommen, so lange wie möglich zu Hause die Wehen auszuhalten, damit es dann danach im Krankenhaus schneller geht. Hier wird man übrigens wieder nach Hause geschickt wenn der Muttermund nicht mindestens 3-4 cm offen ist.
Kein Besuch im Krankenhaus
Wir haben uns gegen Besuch im Krankenhaus direkt nach der Geburt entschieden, es wurde uns vielfach dazu geraten und wir haben den Verwandten bereits gesagt, dass sie uns erst nach der Geburt zu Hause besuchen dürfen. Zum Glück ist die Familie meines Mannes nicht so altmodisch, auch die Schwiegermutter hat es super aufgenommen. Wir möchten diese ersten Stunden einfach ganz für uns haben, die ersten Stillversuche wagen und der kleinen und uns Ruhe gönnen.
Gute Vorsätze
Ja, wahrscheinlich wird alles ganz anders als ich es mir vorgenommen habe, aber ich wünsche mir eine gelassene Mutter zu sein, die ihr Kind die Welt entdecken lässt und sich selbst erlaubt, Fehler zu machen. Unsere Gesellschaft übt so wahnsinnig viel Druck besonders auf die Frauen aus – perfektes Aussehen, Karriere, Supermutti – das ist hier in Spanien nicht anders als in Deutschland. Dann bleibt eben mal der Haushalt liegen oder es wird Gläschenbrei gefüttert. Sicher wird es nicht immer einfach, aber wir haben lange über unsere Familienplanung nachgedacht und uns nicht aus einer Laune heraus für ein Kind entschieden. Ich möchte ganz viel kuscheln, lachen und singen und keine Erwartungen an meine Tochter stellen. Ich möchte ihr ein Vorbild sein und sie mit ihren kleinen und großen Sorgen ernst nehmen. Ich möchte weiterhin Frau sein und spätestens in einem Jahr auch mal eine Nacht alleine mit meinem Mann verbringen. Er wird ein toller Papa sein und ich bin sehr dankbar für seine tolle Unterstützung während der Schwangerschaft (während ich diese Zeilen schreibe nimmt er grade die Wäsche ab).
Ach ja, in meine alten Jeans würde ich sehr gerne wieder passen in so 6-9 Monaten, habe in der Schwangerschaft bis jetzt 14kg zugenommen, ich denke es sollte zu schaffen sein und wenn nicht dann eben später.
Wie waren Eure Gefühle kurz vor der Geburt? Worauf habt ihr Euch am meisten gefreut, wovor hattet Ihr Angst?