Kinderkrippe in Spanien

Hallo Ihr lieben, leider kam ich nun länger nicht zum schreiben, aber die Ideen in meinem Kopf häufen sich. Paula geht nun seit über einem Jahr in die Kinderkrippe in Barcelona – mit fast 8 Monaten war das schon ziemlich früh, trotzdem war ich doppelt so lange mit Ihr zu Hause, wie die Elternzeit in Spanien dauert. Ihr fragt Euch sicher, wie die Kinderkrippe in Spanien so ist und ich denke es gibt doch gewaltige Unterschiede zu Deutschland.

Kindergarten in Spanien
Photo by Jelleke Vanooteghem on Unsplash

Wie haben wir die Krippe ausgesucht?

Erstmal ist es wichtig zu wissen, dass es in Spanien staatliche und private Kindergärten/krippen gibt. Bei der staatlichen Krippe zahlt man je nach Verdienst der Eltern einen Monatsbeitrag zwischen 50€ und 380€, den Betrag kann man sich hier ausrechnen. Die staatlichen Kindergärten sind zwar sehr groß, verfügen meist über einen schönen Außenbereich und sind etwas günstiger, dafür sind die Öffnungszeiten und Ferien leider sehr ungünstig. Normalerweise ist die staatliche Krippe von Mo-Fr von 8.30h – 17h geöffnet, geschlossen ist Sie Weihnachten, Ostern, an den meisten Brückentagen und im Sommer ca. 10 Wochen von Anfang Juli bis Mitte September.

Private Kindergärten kosten zwischen 350€ und 800€ für 8h je nach Wohngebiet und Art des Kindergartens. Die Öffnungszeiten sind meist sehr flexibel von 7-20h, viele Guarderías haben sogar das ganze Jahr geöffnet, was gegenüber den öffentlichen ein klarer Vorteil ist. Für uns war also die Entscheidung klar, unsere Maus in eine private Einrichtung zu geben. Ausschlaggebend war für mich vor Allem, dass sie nicht ständig aus der Krippe raus muss, da diese mal wieder geschlossen ist. So viel Urlaub habe ich leider nicht.

In Barcelona gibt es auch mehrere Deutsche Kindergärten (alle privat), der nächste ist von uns aus leider ca. 3km weit weg und liegt in entgegengesetzter Richtung zu meiner Arbeit, ich habe aber nur gutes gehört.

Wie verläuft die Eingewöhnung in Spanien?

Leider findet in Spanien in vielen Kindergärten und -krippen gar keine Eingewöhnung statt. Allenfalls darf die Mutter noch die ersten Tage für 1 Stunde mit in den Raum, aber oft wird es sogar untersagt, dass die Mutter mitkommt. Als wir damals auf der Suche waren wurde uns leider in fast allen Kinderkrippen gesagt, dass es keine richtige Eingewöhnung gibt. Im 123 (Deutschem) Kindergarten in Gracia gibt es eine Eingewöhnung nach dem Berliner Modell wie es sein soll, leider habe ich das erst viel zu spät erfahren. Wir hatten trotzdem sehr liebe Betreuerinnen, die dann die Maus viel auf dem Arm hatten und so kam es mir in der Situation nicht so schlimm vor, aber ich würde es nicht noch einmal so machen wollen.

Wie ist der Betreuungsschlüssel in Spanien?

Leider ist der Betreuungsschlüssel in Spanien viel schlechter als in Deutschland. In vielen privaten Einrichtungen wird dann gesagt, es gäbe noch eine Aushilfe pro Gruppe, das ist dann aber oft nur eine Springerin die nur 1h in jeder Gruppe mal helfen kann. In den öffentlichen Kinderkrippen kommt zur Mittagszeit, von ca. 11.30-13h, noch eine Hilfskraft dazu. Der spanische Gesetzgeber sieht folgende Schlüssel vor:

Unter 1 Jahr – 8 Kinder(Babys) pro Betreuer

1-2 Jahre – 13 Kinder pro Betreuer

2-3 Jahre – 20 Kinder pro Betreuer

In unserer Krippe waren es bis 1 Jahr 2 Betreuerinnen den ganzen Tag über für 8 Babys + 1 Springerin, nun bei den 1-2 jährigen sind es 20 Kinder, von denen 10 um 12h abgeholt werden, und 2 Betreuerinnen + 1 Springerin. Da Paula sich nun schon eingewöhnt hat, geht Sie gerne in die Krippe, von 9-16h und Sie weint morgens nie, erwähnt aber Ihre Betreuerinnen oft am Wochenende.

Generell kann man sagen, dass die privaten Einrichtungen weniger Kinder pro Betreuer haben, was für mich nun langfristig der wichtigste Vorteil ist.

Kranke Kinder in der Krippe

Da es in Spanien keine Krankentage für die Eltern gibt, wenn das Kind krank ist, bringen viele Eltern notgedrungen die Kinder auch krank noch in die Krippe. Auch unsere Maus war in den ersten 6 Monaten quasi dauerkrank, und auch wir Eltern bekamen von Mund-Hand-Fuss Krankheit über Magen-Darm-Viren bis hin zu etlichen Erkältungen einiges ab. Generell gilt von der Krippe aus die Regel, dass ein Kind 24h Fieberfrei sein muss, damit es in die Krippe darf, aber viele Eltern geben einfach Paracetamol und bringen die Kinder trotzdem in die Krippe. Damit ist natürlich niemandem geholfen, weder dem kranken Kind noch den anderen Kindern, die sich nun leichter anstecken können.

Steuervorteile durch Krippe

Seit 2019 erhalten Eltern, die Ihr Kleinkind in einer Krippe betreuen lassen, maximal 83,33€ pro vollem Monat bei der Steuererklärung zurück(max. 1.000€ pro Jahr). Die Krippe muss die Zahlung beim Finanzamt bescheinigen und dann wird die Rückzahlung im Folgejahr an die Eltern vorgenommen. (Quelle: https://jraeconomistas.com/cheque-guarderia-en-el-irpf/)

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